Theaterstück vom Vergessen und Erinnern, von Heimat und Fremde, vom Weggehen und Ankommen
Zwei Frauen sitzen beieinander. Das Besondere an der Situation: die eine ist eine Betreuerin, die andere eine sehr alte Dame. Letztere aufgegriffen von der Polizei, schweigend. Keiner weiß, wie sie heißt und woher sie kommt. Die Betreuerin – Frau Tiem – muss aber genau das herausfinden, eine Biografie rekonstruieren. Sonst kann sie nicht helfen. Und außerdem muss sie zu ihrer Tochter, auch wenn die sie nicht sehen will. Warum? Viele Fragen sind da. Und ein geheimnisvoller Koffer voller Fotos und Kleinkram. Aus der Suche nach der Geschichte der alten Dame entwickelt sich ein Spiel mit Bildern und Erinnerungen, entsteht Nähe – bis Frau Tiem am Schluss singt, ein Lied für die alte Frau.
Ursprünglich ist das Stück „Am Ende ein Lied“ aus Recherchen zu Pflege, Betreuung und Erinnerungsarbeit entstanden. Es basiert auf einer tatsächlichen biografischen Geschichte: der Flucht einer jüdischen Familie aus dem ehemaligen Weißrussland im zweiten Weltkrieg 1941 vor den Deutschen in das muslimisch geprägte Tadschikistan und nach dem Tod der Eltern die spätere Auswanderung der Tochter nach Deutschland, bis hin zur Assimilation in die deutsche Mehrheitsgesellschaft. Im Nachvollzug dieses Erinnerns schlägt es einen besonderen Bogen zum Verhältnis der Religionen und Kulturen zueinander und setzt es sich mit Fragen nach kultureller Identität auseinander.
Schauspiel und Puppenführung: Bianka Heuser https://www.theatermanufaktur.de/
Text und Regie: Dirk Strobel
Dramaturgie: Walter Henckel
Puppenbau: Carsten Bürger http://carstenbuerger.de/
Assistenz: Lucille Drechsler
Stückdauer: 60 Minuten. Keine Pause.
Premiere am 9. November 2018 in der AlexA Seniorenresidenz, Hubertusplatz Dresden.
Wir danken Frau Tanaeva von der Jüdischen Gemeinde Dresden, der Betreuerin Frau Beer, Herrn Heidrich vom Diakonischen Betreuungsverein Dresden e.V. sowie Volker Dietzel für die Beratung und die Teilhabe an ihren Erfahrungen. Die Erstellung des Stückes wurde durch das Lokale Handlungsprogramm Dresden und die Bürgerstiftung Dresden mit Mitteln der Barbara&Claus Heyde-Stiftung gefördert. Die Durchführung der Vorstellungen wird durch das Landesprogramm Weltoffenes Sachsen ermöglicht.
Das Faltblatt zur Inszenierung finden Sie hier.
Buchungsinformationen
Zielgruppe: Menschen ab 14 Jahren. In Kultureinrichtungen, Theatern, für Schulen.
Publikum: Wir spielen für ein Publikum von maximal 100 Personen. Das Stück ist nicht für Kinder unter 14 Jahren geeignet.
Aufführungsrahmen: Wir benötigen keine erhöhte Bühne und keinen speziellen Bühnenraum. Das Stück funktioniert in jedem ausreichend großen, geschlossenen, ruhigen Raum (keine Turnhalle). Das Publikum sollte im Halbkreis bzw. leichten Bogen um die Bühne sitzen, so dass auch von allen Plätzen eine gute Sicht gewährleistet werden kann.
Was wir benötigen ist:
- Eine Bühnenfläche von mindestens 4 m x 4 m. Einen Zugang zur Bühne, der auch von einem Rollstuhl befahrbar sein muss (kann durch das Publikum erfolgen bei einem Gang von mindestens 80 cm Breite).
- Einen quadratischen Tisch mit einer Tischfläche von etwa 75 cm x 75 cm und einer Höhe von etwa 70 cm (wenn nicht vorhanden, bitte melden, dann können wir einen Tisch mitbringen).
- 2 einfache Stühle ohne Armlehnen.
- Eine abschließbare Garderobe für die Darstellerin.
- Eine gleichmäßige Ausleuchtung des Bühnenraums, Licht im Publikum. Wir haben keine Lichtwechsel oder separate Lichtstimmungen.
Sollte die Beleuchtung vor Ort nicht ausreichend oder keine geeignete Lichttechnik vorhanden sein, können wir diese selbst mitbringen. In diesem Fall benötigen wir einen einfachen Stromanschluss (220V/16A), die Auf- und Abbauzeit verlängert sich entsprechend.
Dauer Aufbau: 30 min (ohne Aufbau und Einrichtung Lichttechnik, kein Einlass während des Aufbaus)
Dauer Abbau: 20 min (ohne Abbau Lichttechnik)
Stückdauer: 1 Stunde. Keine Pause.
Nach der Aufführung kommen wir gern mit dem Publikum über die Inszenierung und die angeschnittenen Themen ins Gespräch.
Kosten: Die Kosten für eine Vorstellung betragen 800,00 Euro zzgl. Fahrt- und bei längeren Anreisen Unterbringungskosten.
Nächste Vorstellungen:
Ich meine, wie kommen Sie überhaupt hierher?
Unbegreiflich.
Mit einer alten Frau so was zu machen.
Ich meine, Sie werden doch irgendwie Familie haben.
Sie werden doch nicht allein hierher gekommen sein.
Und wo sind die jetzt?
Warum passt da keiner auf?
Und ich habe jetzt das Problem.
Entschuldigung.
Das ist vielleicht etwas viel jetzt.
Für mich.
Aber ich kann Ihnen nicht helfen, wenn ich nichts über Sie weiß.
Gefördert im Rahmen des Landesprogramms “Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz”
und wurde unterstützt durch
Last modified: 2. Januar 2024